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TOMAS TULPE – In der Kantine gab es Bohnen

Auf dem wundervoll betitelten Album geht es von Anfang an nur in eine Richtung: Mächtig nach vorne. Ein Elektro(trash)-Hit jagt den nächsten (bitte, wer hat schon mal „un, dos, tres“ auf „Mayonees“ gereimt?), ganz im Stil des 80er-Elektro analog gehalten und extreme Fröhlichkeit verbreitend. Ein Album zwischen C64 und Atari, SPILLSBURY und WELLE:ERDBALL, durchgeknallt und hochintelligent. Natürlich wird es manchmal auch sehr traurig, wie etwa bei „Ich war noch nie im Berghain“, welch ein trauriges Schicksal, bei dem man nur mitleiden kann. TOMAS TULPE bietet auf „In der Kantine gab es Bohnen“ aber nie Hau-Drauf-Humor der deutschen Art, sondern vielmehr hintergründig-spaßige Texte, die vordergründig Schenkelklopfer sind, in denen aber durchaus sehr viel mehr drin steckt, wenn man mal etwas genauer hinhört. Die musikalische Untermalung bringt dabei immer wieder zum Mitnicken, Mitwippen und lässt vom Mittanzen träumen. Eben analoger Elektropop der allerbesten Sorte, der hier auf dem dritten, erstmals auf dem Punklabel Bakraufarfita veröffentlichten Album zu Tage gefördert und in die Ohren geleitet wird. Trash at its best. Und dann auch noch mit pädagogischer Note („ABC“).

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.