THE SILVER SHINE – In the middle of nowhere

Von der ungarischen Underground-Musikszene bekommt man hierzulande in der Regel nicht allzu viel mit. Dass sich ein gelegentlicher Blick auf die Gulasch- und Paprikahochburg dennoch lohnt, unterstreichen THE SILVER SHINE mit ihrem bereits siebten (!) Album „In the middle of nowhere“. Das Trio aus Budapest spielt nämlich eine mitreißende Mischung aus Punkrock und Rockabilly, deren besondere Würze im schönen Wechselgesang zwischen Bassist Krista Kat und Gitarrist Ati Edge liegt. Letzterer sorgt übrigens mit seiner kratzigen Stimme und seinen Gitarren-Soli auch dafür, dass man bei Songs wie „Faded newspapers“, „Open your eyes“ oder dem Titeltrack nicht nur an Bands wie THE LIVING END oder die SEWER RATS, sondern unweigerlich an SOCIAL DISTORTION denken muss. Auch die Coverversionen von DOLLY PARTON („Jolene“) und SOFT CELL („Tainted love“) offenbaren weitere Einflüsse der Band. Alles in allem können THE SILVER SHINE mit gutem Songmaterial und ihrer authentischen Ausstrahlung absolut überzeugen, und nicht umsonst dürfen sie derzeit die NEKROMANTIX auf deren US-Tour supporten.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.