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SAWOFF SHOTGUN – For our insanity

Was geht denn hier, bitteschön? Ist das ERASURE auf Speed, KIM WILDE nach einer Line zu viel? Man weiß es nicht. Doch, man weiß es. Es sind die drei SAWOFF SHOTGUN-Schwestern und ihr zweiter Streich „For our insanity“.
Drummachine, Synthiebeats aus den ganz tiefen 80ern und leicht kreischige Damen. Das Cover macht in seiner wunderbaren Hässlichkeit eigentlich schon genug her, aber der Trash geht in der Musik weiter. Was so an „For our insanity“ verwundert, ist, dass man dieses Album dennoch mag.
Und das, obwohl es sich hier wirklich um schmierigen Dancefloor-Electro-Pop handelt und gezogene Vergleiche mit COCO ROSIE schlicht schmerzen. Dennoch haben diese drei Frauen mit ihrer abgesägten Schrotflinte irgendetwas, was sich nicht genauer definieren lässt. Textlich gehen SAWOFF SHOTGUN auf diverse politische und menschliche Themen mit gewisser Aktualität ein („Feet not inches“), aber auch die sind es nicht, die mich am Hören halten.
Es ist eher dieser Klang nach einer wiederbelebten MADONNA, nach unglaublichem Spaß und einer gehörigen Portion Mut zum Dilettantismus, der mich nicht schreiend weglaufen lässt. TOCOTRONIC in Elektro, englisch und weiblich. Vielleicht so irgendwie.
Wahrhaft schwierig einzuordnen. Aber das muss nicht schlecht sein, oder?

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.