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PAUL LAY- Full solo

 
Okay, ich schmeiße jetzt einfach mal die Behauptung in den Ring, dass dieses eines der ungewöhnlichsten Alben ist, die jemals vom Blueprint Fanzine besprochen wurden. Nicht nur, dass es sich hier um einen Jazz-Pianisten handelt, nein, dieser interpretiert auch noch den „großen Ludwig van“, wie Alex in „A Clockwork Orange“ sagen würde.
Dass ich das Ganze dann auch noch – trotz meiner latenten Abneigung dem Jazz gegenüber – richtig gut finde, tut sein Übriges. PAUL LAY gelingt es, zum 250. Geburtstag des berühmten Sohnes Bonns, dessen Musik noch einmal neues Leben, oder vielleicht anderes Leben einzuhauchen – „Freude schöner Götterfunken“ jedenfalls präsentiert sich in neuer Pracht und völlig anders, als bisher bekannt. Man merkt, wie intensiv sich PAUL LAY mit dem Werk Beethovens beschäftigt hat und wie sehr ihm wichtig ist, dass bei aller eigenen Note die Kunst des Vorbildes bestehen bleibt.
Besonders zu merken ist dies an der „Mondscheinsonate“, die wir alle ja eigentlich vorwärts und rückwärts kennen (nehme ich an) und der Lay nun völlig neue Seiten abgewinnen kann. Somit ist dieses reine Klavieralbum ein Beweis dafür, wie vielseitig, entdeckend und berauschend Kunst sein kann – auch und gerade in der Konzentration auf nur ein Instrument. Dieses lässt PAUL LAY in allen Farben strahlen.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.