DIRTY RODRIGUEZ – Starting from scratch

Die Jungs von den SKATOONS bringen auf ihrem Label Rotlicht Records inzwischen nicht nur ihre eigenen Alben raus, sondern sind auch stets auf der Suche nach hoffnungsvollen Nachwuchs-Ska-Punk-Bands. Um DIRTY RODRIGUEZ zu finden, mussten sie auf der Deutschland-Karte ziemlich weit nach links unten schauen, denn die Band mit dem alles andere als deutsch klingenden Namen, auf dessen sexual-mythologische Bedeutung ich an dieser Stelle lieber nicht näher eingehen möchte, stammt aus dem Saarland und präsentiert der Öffentlichkeit mit „Starting from scratches“ nun erstmalig einen offiziellen Tonträger. Als erstes fällt mir auf, dass der Sound von DIRTY RODRIGUEZ dem ihrer Hamburger Label-Bosse ziemlich ähnlich ist, wenn man einmal von den englischsprachigen Texten absieht. Möchte man hierbei die stilistischen Grenzen ausloten, so springt man der Einfachheit halber am besten direkt zu den letzten beiden Stücken der CD: Die bläserunterstützte Punkrock-Nummer „Time for a change“ sowie die Reggae-Adaption „Amnesia haze“ bilden quasi die Extreme auf diesem Album, zwischen denen die übrigen Stücke einzuordnen sind. Der Schwerpunkt liegt unterm Strich jedoch eindeutig bei groovenden Offbeats und nicht bei verzerrten Punk-Akkorden. Ungeachtet der handwerklich soliden Umsetzung fehlt der Band meiner Meinung nach allerdings noch ein besonderes Abgrenzungsmerkmal, das es ermöglicht, aus der heutzutage doch relativ breiten Masse an Ska-Punk-Bands herauszustechen. Ansonsten haben DIRTY RODRIGUEZ hier jedoch einen ziemlich guten Start hingelegt.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.