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LAMB – Backspace unwind

Wenn ich den Namen LAMB höre, habe ich sofort auch das Wort Ambient im Ohr. Keine Ahnung, warum. Aber das neue Album klingt genau wie dieses Wort in meinen Ohren. Vielleicht gibt es da also doch eine direkte Verbindung. Jedenfalls bestimmen sphärische Elektroklänge das Geschehen auf „Backspace unwind“, die sich durchaus auch dem Drum&Bass annähern, ohne sich anzubiedern. Die Band aus Manchester zeigt auf Album Nummer sechs, dass sie weder etwas verlernt hat, noch sich auf alten Lorbeeren ausruht. LAMB sind angekommen in den 2010ern, treiben mal wüst zerstörend, mal träumerisch zart durch die aus Klang erbauten Häuser, selbst ein Piano ist zu hören. Ja, LAMB können es auch ruhig und nahezu folkig. Die Briten beweisen ihr Talent für krude Sounds und perfekte Melodien, erinnern da teilweise an 10000 MANIACS und natürlich MASSIVE ATTACK. Aber nach fast 20 Jahren Bandgeschichte hat sich eine Selbstständigkeit entwickelt, die selbst zum Anhaltspunkt für Vergleiche wird. Den wohl spannendsten Track liefern sie mit „Seven sails“ ab, der so verspult seltsam ist, dass man ihn zwischen seinen Sequenzer-Geräuschen und hymnenhaftem Gesang, abgehackten Drums und Echos nur großartig finden kann. „Backspace unwind“ ist ein Album geworden, das vor Aktualität strotzt und trotzdem seine Vergangenheit nicht verleugnet. Warum auch?

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.