Okay, lass uns nicht lange drüber reden, dass das neue Album von INADREAM mehr als ein bisschen an „London calling“ erinnert – Farben, Schatten, Motive, eigentlich alles. Sei jetzt mal dahingestellt.
Die Band, die mit „Strange words“ nun ihren zweiten Longplayer veröffentlicht, hat aus meiner Sicht einen extrem großen Nachteil: Das Englisch klingt einfach zu deutsch. Musikalisch starten sie mit einer (für mich) Reminiszenz an PLAN B, Postpunk lässt grüßen. Danach kommen ein paar ganz nette Songs, die sich zwischen Post- und Punk bewegen, zwischen UK SUBS und LESS THAN JAKE, mit einem Hauch von THE HOUSEMARTINS („Two of a kind“ ist wirklich schön!), bis dann schließlich die Coverversion des JOY DIVISION-Songs „Dead souls“ aus den Boxen erklingt. Aus meiner Sicht gehört schon eine ganz große Menge an Chuzpe dazu, sich dieses Werkes anzunehmen – und insbesondere stimmlich / atmosphärisch reichen INADREAM um Längen nicht an die düstere, nüchterne, verzweifelte Stimmung der Ian Curtis-Version heran, vielmehr klingt „Dead souls“ nach schneller gespielt und auf dem Stadtfest um 14 Uhr. Da haben sich INADREAM einfach mindestens um eine Nummer überschätzt.
Insgesamt ist „Strange words“ ein noch durchschnittliches Album seines Genres, besonders nachhaltig wird es keine Wirkung auf mich hinterlassen. Muss ja auch nicht.