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FOXING – Dealer

Eine solche Steigerung zwischen zwei Alben hätte man nicht erwarten können. Zwar ließ sich auch schon auf „The albatross“ das Potential von Foxing erkennen, aber dem Debütalbum der Band aus St. Louis haftete vom Sound noch eine Menge Proberaum-Atmosphäre an. Doch die schiefen Töne und der raue Charme wurden auf dem Nachfolger „Dealer“ komplett ausgemerzt. Was für eine Wohltat für die Ohren! Denn wer mit einer Stimme wie Sänger Conor Murphy gesegnet ist, kann von einer guten Produktion nur profitieren. Ebenso kommt nun auch der vielschichtige Sound der Band, der neben der klassischen Besetzung auch ausgefallenere Instrumente wie Klarinette, Saxophon, Klavier, Trompete, Geige und Cello zu bieten hat, wesentlich besser zur Geltung. Das alles hat aber auch zur Folge, dass FOXING mit „Dealer“ nicht mehr der Emo-Ecke um Bands wie CAPT’N JAZZ und CURSIVE zuzuordnen sind, sondern vielmehr im vielschichtigen Folk-Postrock-Irgendwas herumstöbern. Einordnen lassen sich FOXING mit ihrem Zweitling allerdings noch weniger als vorher. Hat man beim Opener „Weave“ noch den Eindruck, dass die Band aus Missouri es ruhiger angehen lässt, entwickelt das großartige „The Magdalene“ seine volle Wucht erst im Laufe des Songs. Und so geht es kontinuierlich weiter. Komplexes Songwriting trifft auf klassische Momente, Wall-of-Sound-Passagen stehen im organischen Wechsel zu Indie-Pop. Fühle ich mich in einem Moment an die DEFTONES erinnert, schauen kurze Zeit später EFTERKLANG um die Ecke, die schließlich von RADIOHEAD abgelöst werden, bevor auch noch JUNIUS mit eingebaut werden. Eine tolle Platte, die aufgrund der musikalischen Vielfalt in keinem Moment zu langweilen droht.

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