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ESTEBANS – Serenity

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Ach, wie soll ich nur anfangen? Da sitze ich nun, lausche den Klängen, die ESTEBAN auf die Platte in dem gelb-verschnörkelten Pappschuber gestreichelt hat und glotze das Bild des jungen Mannes im Inneren des Albums an, der mich durch seine schwarze Hornbrille hindurch zurück anzuglotzen scheint. Soso, Junge mit der Hornbrille. Du bist also dieser ESTEBAN, der mich mit seinen tänzelnden Melodien und schwärmerischen Texten zu ködern versucht. Leicht machen werd ich’s dir nicht. Auch, wenn du eigentlich Christoph Jarmer heißt und Gitarrist bei GARISH bist. Dass du, den scharfen Gesichtszügen nach zu urteilen, ein Enkel von Errol Flynn sein könntest, beeindruckt mich auch nicht. Und dass sie dir in goldenen Lettern „Singer/Songwriter“ auf die Stirn gestempelt haben, macht mich eher misstrauisch. Was mir gefällt, ist, dass du das komplette Album nicht in irgendeinem High-Tech-Studio, sondern in deinen eigenen vier Wänden aufgenommen hast. Dass sämtliche Ideen, Texte und Arrangements von dir stammen und du darüber hinaus den ganzen Spaß selbst eingespielt und produziert hast, macht auch was her. Ich mag, dass deine Musik sowohl zu einem Abend im Spätsommer als auch zu einem verregneten Herbstnachmittag passt. Du machst Akustik-Gitarren-Pop und bist dir nicht zu schade, auch unpopulären Instrumenten wie dem Banjo eine Chance auf 15 Minuten Ruhm zu geben. Manchmal spielst du auch Klavier und… ja. Es gefällt mir. Du weißt, wie man es anstellt, dass deine Lieder trotz sparsamer Instrumentierung voll und warm klingen. Was ich nicht mag, ist deine Stimme. Die klingt gestelzt und zu weich, und manchmal haust du ein Vibrato raus, das an Roy Black in seinen besten Zeiten erinnert. Wenn du daran arbeitest, könnte das mit uns was werden. Streng dich bitte an!