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CHILLY GONZALES – French kiss

Was hat der gebürtige Kanadier Jason Charles Beck aka CHILLY GONZALES eigentlich noch nicht umgesetzt? Nach einem Jazzstudium in Montreal war er in der Berliner Clubszene mit einer Mischung aus Rap und Elektronik unterwegs, landete nach Musik für einen Apple-Werbespot irgendwann bei Kooperationen mit FEIST, PEACHES, HELGE SCHNEIDER, JARVIS COCKER und DAFT PUNK, war zwischendurch auch mit den PUPPETMASTAZ aktiv, bis er schließlich bei recht erfolgreichen und wohl rezensierten Solopiano-Alben seinen Platz gefunden zu haben schien. Nun wird aber alles noch mal über den Haufen geworfen und mit französischen Chansons, Rap und Modern Classic geliebäugelt. Vielleicht auch eine Hommage an die französische Hauptstadt, wo er zwischenzeitlich lebte.
Doch wer CHILLY GONZALES kennt, kann sich sicherlich schon denken, dass ihm ein klassisches Chanson-Album zu langweilig wäre. Mit zahlreichen Gästen (u.a. der Pariser Popsängerin BONNIE BANANE und dem Rapper TEKI LATEX, sowie dem mittlerweile etwas in Vergessenheit geratenen Pop-Pianisten RICHARD CLAYDERMAN) hat er nun ein recht abwechslungsreiches Album geschaffen, das wie der Mitschnitt eines Theaterstücks klingt.
Genau da liegt aber auch die Schwachstelle von „French kiss“: ohne die Live-Performance fehlt hier etwas, da der musikalische Aspekt zu sehr in den Hintergrund tritt und CHILLYS Stärke nicht unbedingt seine Raps sind.
Live darf man sich aber wahrscheinlich wieder auf ein großes Spektakel freuen.

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