BLACK TOP – Rough ’n gritty

Frage an Radio Eriwan:
Darf ich altmodischen, völlig unhippen Bluesrock hören, wenn mein cooler Nachbar von gniedeligen Gitarrensoli à la MARS VOLTA, THEM CROOKED VULTURES oder MOTORPSYCHO schwärmt?

Antwort von Radio Eriwan:
Im Prinzip ja, aber lassen Sie sich dabei nicht von ihrem hippen Nachbarn erwischen, denn entscheidend ist nicht, WAS Sie hören, sondern WEN Sie hören.

BLACK TOP machen so gesehen alles komplett falsch. Sie sind nicht die Coolen mit der Lizenz zum Gniedeln, sondern schlicht und einfach Bluesrocker. Ihr Album „Rough ´n gritty“ ist sowas von hoffnungslos antiquiert, out und uncool, dass einem einfach keine plausible Entschuldigung für den coolen Nachbarn einfällt, warum das Teil gerade aus den Boxen schallt. Hier wird mit einfachsten Mitteln (Gitarre, Bass, Schlagzeug) durch alle Trademarks des Genres gerifft. Man stelle sich vor, ZZ TOP würden jedweden neumodischen Schnickschnack einstampfen, sich den 75er Sound von AC/DC zulegen und noch mal von vorne anfangen. Die ersten fünf Songs sind jedenfalls alle schon mal besser als zum Beispiel die letzten beiden JET-Alben zusammen. All you beerdrinkers and hellraisers, Platte mitnehmen und in der nächsten Billardnacht bei Guinness und Tequilla-Orange-Zimt hören. Dann klappt´s auch mit dem coolen Nachbarn, denn der ist garantiert nicht dort, sondern im coolen Undergroundkellerloch.