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BLUES HORROR BRIGADE – Live on titan

Musik bei –178°C. Live auf Titan, dem wohl bekanntesten Saturnmond. Dies präsentieren uns die in der Schweiz gelandeten Extraterresten BLUES HORROR BRIGADE auf eben „Live on titan“. Sprachlich sehr variantenreich, mal Esperanto, mal Französisch, mal Berner Mundart, wie es grad kommt. Musikalisch erinnern sie gerne mal an die NDW mit einem guten Schuss Wahnsinn und Experimentierfreude. Da wird gesamplet, was das Zeug hält, die Regler bis ins Nirgendwo ineinander vermischt, wahrscheinlich haben hier Schweinegrippe und Eiseskälte ihr Werk mehr als zu hundert Prozent verrichtet. Ein wenig klingt diese CD wie die Vertonung des guten alten Shakespeare-Titels „Much ado about nothing“. Viel Brimborium und Quatsch, wenig Inhalt und Fesselndes. Live ist das bestimmt interessant und auf Titan noch zehnmal mehr, aber auf einen Silberling gepresst, verliert das Schaffen der BLUES HORROR BRIGADE merklich an Ausstrahlung und Intensität, vieles wirkt einfach nur gewollt besonders und abgefahren. Das darf man sicher Kunst nennen und Festivalbesuchern auf Titan (für die extra eine Applaus-Spur beigemischt ist) dürfte das auch gefallen. Aber ich bin wohl zu sehr erdgebunden, um dem wirklich viel abgewinnen zu können. Ein interessanter Ausflug in die Outskirts unseres Sonnensystems. Mehr aber auch nicht. Wie nach jedem Urlaub freut man sich dann doch wieder, zu Hause zu sein.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.