Jede:r verbindet mit Musik ja etwas anderes. Oder auch Namen in der Musik. Wenn ich den Namen ELTON JOHN höre oder lese, denke ich an bombastischen Pop der Stadionart. Wird ein Musiker wie ANDERS ENDA BARNET also mit Sir John verglichen, so malt das schon ein Bild in meinem Kopf, bevor ich die Musik gehört habe. Und tatsächlich kann „You are the river“ durchaus auch Pop. Aber eben auch vieles anderes. Der erste Track lässt mich ein wenig an CONOR OBERST und die BRIGHT EYES denken, da ANDERS ENDA BARNET diesem Song einige seltsame Momente zugesteht. „The city is dark and silent“ hingegen lässt tatsächlich die Atmosphäre des Pops der späten Siebziger/frühen Achtziger heranwabern und zwischendurch auch mal wirklich an oben Genannten denken.
Insgesamt ist das Album des Schweden eines geworden, dass die Bandbreite des Künstlers auf hervorragende Weise demonstriert, sich auf Schleichwegen und Abkürzungen zwischen Folk, Pop und der ganz großen Hymne bewegt, zwischen Furcht und Zuversicht. ANDERS ENDA BARNET scheut sich nicht, seine Ideen, von denen es augenscheinlich jede Menge gibt, ohne Rücksicht auf Charttauglichkeit oder ähnliches in seine Musik einzubauen. Und ja, wirklich… eine gewisse Nähe zu PAUL SIMON, wie sie ebenfalls in der Presseinfo erwähnt wird, ist dem Ganzen nicht abzusprechen. Völlig überzeugen will es dennoch nicht, da BARNET noch ein wenig auf der Suche nach sich selbst zu sein scheint.