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PULLEY – Different strings

 
Beim Namen PULLEY spitzt der/die eine oder andere Melodic Punk-Kenner*In mit Sicherheit die Ohren. Zwar spielten die Kalifornier eher eine Nebenrolle im großen Epitaph-Zirkus, haben ungeachtet dessen jedoch immer solide Alben mit einem hohen Gute-Laune-Faktor veröffentlicht. Auch auf meinem Plattenteller lief zuletzt wieder des Öfteren ihr wunderbares 2004er Album „Matters“, nach dessen Erscheinung es dann allerdings einige Jahre lang ziemlich ruhig um die Band wurde. Nach einem weiteren Intermezzo Mitte der 2010er Jahre, aus dem der Longplayer „No change in the weather“ hervorging, wollten PULLEY im vergangenen Jahr eigentlich wieder neu durchstarten, doch pünktlich zum 25jährigen Bandjubiläum kam bekanntlich Corona um die Ecke. Daher gibt es nun anstatt eines neuen Albums zunächst einmal eine EP mit vier Akustik-Tracks, deren Originalversionen allesamt von ihrem Debüt-Album „Esteem drive engine“ aus dem Jahr 1999 stammen. Zwar funktionieren die Stücke „Cashed in“, „No defense“, „One shot“ und „Silver tongue devil“ durchaus auch im Lagerfeuer-Gewand, fairerweise muss allerdings erwähnt werden, dass man auf jeden Fall auch mit den jeweiligen Ursprungsversionen vertraut sein sollte, damit eine angemessene Begeisterung für die Lieder einsetzt. Denn im Endeffekt liegt die Stärke von PULLEY immer noch in erster Linie im schnellen, melodischen und vor allem lauten (!) Punkrock.
 

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.