Vielleicht ist es ja nur purer Zufall, dass die BLOODSTRINGS den bei ihren bisherigen Veröffentlichungen verwendeten Namenszusatz „THE“ ausgerechnet auf dem neuen Album weggelassen haben. Möglicherweise haben sie diese Entscheidung aber auch bewusst so getroffen, um nach außen erkennbar eine neue Phase ihrer Bandgeschichte einzuläuten. Denn der Sound auf „Heartache Radio“ unterscheidet sich doch relativ deutlich von den bisherigen Werken. Wurden die BLOODSTRINGS bislang vor allem mit Psychobilly, Punk’n’Roll und Horrorpunk in Verbindung gebracht, so schallen einem in Liedern wie „Burning hearts“, „Bottom view“ oder „The bottle talking“ plötzlich ziemlich poppige Punkrock-Hymnen entgegen, die man in dieser Form nicht unbedingt von ihnen erwartet hätte. Zwar gibt es auf der anderen Seite auch Tracks wie „No one makes it out alive“ oder „Love’s labors lost“, die klare Parallelen zu den früheren Veröffentlichungen aufweisen, doch insgesamt überwiegt auf „Heartache Radio“ eindeutig der positive Vibe, der trotz der nun auch vermehrt politischen und sozialkritischen Texte zu Tage tritt. Somit bleibt am Ende die Erkenntnis, dass den einst eher mit der Dunkelheit flirtenden BLOODSTRINGS tatsächlich ein Album gelungen ist, das einen leichtfüßig durch den Sommer trägt. Seltsam, aber so steht es geschrieben.
BLOODSTRINGS – Heartache Radio
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:29. Juni 2023
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.