WE ARE THE CORPSES OF TOMORROW – Bruno

Wenn die Jungs von KENZARI´S MIDDLE KATA was anpacken, dann wird das eigentlich immer gut. Darauf ist Verlass. Ähnlich wie damals das „Made in Germany“-Siegel.
Mit WE ARE THE CORPSES OF TOMORROW beweist der Gitarrist und Sänger beider Bands nun, dass er sich nicht nur im Postcore-Bereich auskennt, sondern auch in Sachen (Noise-)Rock mit gelegentlichem Stoner Rock-Einfluss gut aufgepasst hat. Das ist zwar eigentlich schon seit langem nicht mehr meine Baustelle, aber was die CORPSES OF TOMORROW hier verzapfen, macht selbst mir richtig Spaß. Hier werden schleppende Riffs und scheppernde Becken mit Punkriffs à la HOT SNAKES verbunden, und gelegentlich kann man auch noch so manche Kenzaris-Gitarrenlinie erkennen. Dabei verstehen WE ARE THE CORPSES OF TOMORROW es, dem Genre neuen Atem einzuhauchen, indem sie ihre Gitarrenriffs nicht ewig in die Länge ziehen und außerdem mit einer guten Rhythmus-Fraktion ausgestattet sind. In „Dentistophobia“ brüllt der Wastl-Hannes seinen Zahnarzt in bester BRONX-Manier an, während im nachfolgenden „Golden horse“ die QUEENS OF THE STONE AGE grüßen lassen und in „X-Diarö“ FUGAZI um die Ecke schauen.
Musikalische Abwechslung wird hier erfreulicherweise groß geschrieben, Einflüsse von He-Man werden mit albernen Texten kombiniert und Noise-Experte Guido Lucas zimmerte für „Bruno“ den passenden Sound zusammen. Das rockt, macht Spaß, und wenn die Jungs sich mal im Norden blicken lassen, bin ich der erste, der nach Bier schreit.