VOWWS bleiben ihrem düsteren Deathpop zwar insgesamt treu, scheuen aber nicht den zwischenzeitlichen Blick über den Tellerrand und lassen so etwa Western-Elemente und solche der Filmmusik erkennbar mit einfließen. Dennoch bleiben sie tief verwurzelt in der dunklen Welt der elektronischen Gitarrenmusik, die mal an AND ALSO THE TREES, dann wieder an THE FIELDS OF THE NEPHILIM erinnert, insbesondere dann, wenn sie ihre metallische Seite entdecken (etwas bei „Structure of love“). VOWWS sind in der Lage, großartige Klangwände zu errichten, gegründet auf Keyboard-Teppichen und gestützt von Synthiemelodien, deren Eingängigkeit an DEPECHE MODE denken lässt. Den Blick nach oben, aus der Unterwelt heraus, eröffnen die teils himmlischen Gitarren, die es zugleich aber auch schaffen, den Hörer zurück in die Düsternis zu reißen, wo VOWWS sich am wohlsten fühlen. Mit „Inside out“ beinhaltet „Under the world“ dann auch noch einen echten Tanzflächenfüller, der die Kunstnebelbänke des Clubs durcheinander wirbeln dürfte. Düster, mitreißend, poppig, gut – das ist „Under the world“, das zweite Album der Australier, die sich in Los Angeles der Sonne zu entziehen scheinen.
VOWWS – Under the world
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:16. Juli 2018
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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