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AFRICAN CONNECTION – Queens and kings

Früher gab es für mich Musikrichtungen, von denen ich mir sicher war, sie niemals freiwillig hören zu wollen. Ganz vorne stand da Jazz, dicht gefolgt von Weltmusik. Dass sich das mit dem Jazz im Laufe der Zeit ein wenig geändert hat, dürfte dem aufmerksamen Leser sicherlich nicht entgangen sein. Gregor von Sounds of Subterrania schickt sich nun an, dass ich auch in Sachen World Music nicht mehr so dogmatisch an die Sache herangehe. Die AFRICAN CONNECTION hätte eigentlich auf dem 20jährigen Sounds of Subterrania-Jubiläum ihre Live-Debüt in Hamburg feiern sollen, aber leider machten die afrikanischen Behörden dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung, weil eine Ausreisegenehmigung fehlte. So bleibt mir nun also nur der Tonträger im CD-Format übrig, um mich mit der Musik des Kollektivs aus Ghana, Amerika und Dänemark zu befassen.
Dass Gregors Musikgeschmack nicht allzu festgelegt ist, konnte man spätestens erkennen, als er nach diversen Punk- und Garage-Veröffentlichungen mit LUBOMYR MELNYK zuletzt auch die Fühler in Richtung Klassik ausstreckte. Nun also Weltmusik, denn die afrikanischen Wurzeln stehen bei der AFRICAN CONNECTION musikalisch klar im Vordergrund. Das mag auch daran liegen, dass drei ghanaische Mitglieder in ihrer Muttersprache singen. Doch je länger ich mich mit dieser Platte befasse, umso mehr fällt mir auf, dass die musikalische Ausrichtung ziemlich grenzenlos erscheint. Kommen mir im Opener „Matanbaye“ noch KING KHAN & THE SHRINES in den Sinn, fällt „Babanato“ ziemlich funky aus, während in „Dabina Meka“ auch mal Reggae-Klänge angestimmt werden. Dass im „Fela Tribute“ natürlich auch der Pionier des Afrobeats geehrt wird, erscheint da fast selbstverständlich. Nebenbei erwähnt hat der Schlagzeuger der AFRICAN CONNECTION, Frank „CC YoYo“ Ankrah, früher sogar mit FELA KUTI zusammen musiziert.
Und am Ende ertappe ich mich dabei, dass ich im Laufe der Zeit meine stilistischen Scheuklappen immer weiter abgelegt habe und „Queens and kings“ bei den aktuell recht hochsommerlichen Temperaturen in Hamburg sogar äußerst gerne mal auflege. So bleibt am Ende die Hoffnung, dass das ausgefallene Konzert im März vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird.