Oooooh, ja. Ja, ja und nochmals ja.
Das sind Texte à la TOCOTRONIC, nur die Musik ist besser. Max Leßmann schreibt leicht kryptische, dennoch immer eingängige, die Gedanken öffnende Lyrics zu einer indielastigen, teils rockigen, teils sehr zarten Melodie. Und zeigt durch seine Intonation immer wieder, wie eng er an den Texten dran ist, wie viel von ihm darin stecken dürfte. Das sind natürlich nur Vermutungen…
Aber hier trifft NIELS FREVERT auf Dirk von Lowtzow. Und beide trinken das ein oder andere Bier mit BOSSE und hören dazu GISBERT ZU KNYPHAUSEN. Sowas halt. Und das Ganze, ohne verkopft zu sein.
Die EP „Penzion Kanonir“ beginnt eigentlich mit einem letzten Lied, jedenfalls vom Titel her, „Schluss aus raus“. Schon bei den ersten Klängen ist man dann wach. Und bleibt es alle fünf Songs über, was jetzt nicht nach einer großen Leistung klingt, aber man tut es eben gerne. Und dann „covern“ VIERKANTTRETLAGER auch noch PETER SARSTEDTs „Where do you go to (my lovely)“ auf Deutsch, was ein wenig an FUNNY VAN DANNEN erinnert. So richtig schön mit Quetschkommode und Akustikgitarre sowie einer Marschtrommel. Nur, um dann mit der Dinner Version von „Penzion Kanonir“ mitsamt Piano und Saxophon (das ich ja eigentlich hasse) wie im Blue Note aus „Die nackte Kanone“ zu enden, die diesen ganzen Dinnerkonzertmist von einem Herrn Küblböck dahin schickt, wo er hingehört. Wünschen würde man den vier Jungs um die 20 aus Husum nur in etwa den gleichen Zuschauerzuspruch.
So trostlos das Cover, so wunderbar der Inhalt. Das hat alles, was es braucht, um gut zu sein. Man merke sich also den Namen VIERKANTTRETLAGER. Bitte.