JOSEPH PARSON – Empire Bridges

Auf dem Cover von „Empire Bridges“ lässt sich schon enorm viel entdecken. Da reichen nicht zwei oder drei Blicke, mit diesem Bild kann man sich ziemlich lange beschäftigen und immer wieder etwas zu Tage befördern, was man bis dahin noch nicht gesehen hatte. Und dann fängt das Album auch noch mit den Worten „Are we gonna change the world?“ an. Viele Fragen an die Menschheit und die Welt, die da schon in „Seek the truth“ gestellt werden. JOSEPH PARSONs neues Album beginnt vergleichsweise still, schleicht sich heimlich zur Tür herein, um dann nach eineinhalb Minuten über uns hereinzubrechen. So in etwa wie THE NATIONAL in nicht ganz so düster. PARSON rockt ordentlich, ohne dabei den Pop zu vernachlässigen und sich melodiös an den Hörer zu schmiegen, auch hier ohne dabei aufdringlich zu sein. Man zieht ihn hingegen eher näher an sich heran, als dass man ihn abstoßen würde. Textlich ist JOSEPH PARSON mal politisch-direkt, mal liebend-leidend. In letzteren Fällen gelingt es ihm nicht immer, ganz ohne leicht schmalzige Anteile auszukommen („True“). Zumeist kann er mit seinem amerikanisch geprägten Pop-Rock aber durchaus überzeugen. Gut arrangierte und produzierte Musik, die zwar nicht vom Hocker reißt oder die Geschichte der Musik neu schreiben lässt, allemal aber ein gelungenes Album.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.