Vor 50 Jahren erschien auf dem Label Elektra Records eine Compilation mit dem Titel „Singer songwriter project“. Bis dato wurden Liedermacher in den USA zumeist als Folk- oder Protestsänger bezeichnet, der heute übliche Begriff Singer/Songwriter setzte sich erst im Nachgang zu dieser Platte durch, weshalb ihr durchaus eine gewisse musikhistorische Bedeutung zukommt. Die nun ein halbes Jahrhundert später erschienene Veröffentlichung „Hidden treasures – Singer Songwriters from home“ soll ebendieser Platte Tribut zollen, denn nicht nur das Coverartwork ist eng am Original ausgerichtet, sondern auch das Konzept, lediglich vier Musiker mit jeweils mehreren Songs zu präsentieren, wurde beibehalten.
Die Protagonisten KEITH MILES, BOB CHEEVERS, BARRY OLLMAN und GREG COPELAND sind zugegebenermaßen nicht mehr die Jüngsten, wissen aufgrund ihrer jahrzehntelangen Musiker-Erfahrung aber ganz genau, wie der Hase läuft. Vor allem GREG COPELAND spielt klassische, sehr minimalistische Singer/Songwriter-Lieder, bei denen die Stimme und die Gitarre ganz klar die tragenden Säulen darstellen. Seine drei Kollegen setzen hingegen verstärkt auf die Unterstützung weiterer Musiker und orientieren sich eher Richtung Americana- und Bluegrass-Sound bis hin zum Country-Rock, was dieser Zusammenstellung zwar einerseits eine gewisse Abwechslung verleiht, das Album zugleich aber ein wenig zerfahren erscheinen lässt. Insgesamt handelt es sich aber dennoch um ein interessantes Projekt, zumal die 18 Tracks auf dieser CD exklusiv sind und hier nicht bloß versucht wurde, in Anlehnung an den eingangs erwähnten Album-Klassiker ein paar schnelle Euro zu verdienen.