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TER HAAR –

Ich vernahm kürzlich, dass KATE MOSH zukünftig nur noch als Soloprojekt weitermachen wollen. Was genau der Grund dafür gewesen sein mag, ist unbekannt, es wird von ausbleibendem Erfolg gemunkelt. Sehr schade, denn „Breakfast epiphanies“ mischte 2006 bei meinen persönlichen Jahrescharts ganz oben mit. Hoffen wir, dass Herr Kastning für die Live-Shows eine Backing Band dazubucht und ähnlich gut und effektiv weiterarbeitet wie es auch Mr. Rasmus ’Tiger Lou’ Kellermann alleine hinkriegt.
Warum ich das alles in einer Plattenreview von TER HAAR erzähle? Nun, weil die drei Berliner nach einer 10“ und einer Single-Vorveröffentlichung mit ihrem ersten Full Length klarstellen, dass sie würdige Nachfolger von KATE MOSH sind, falls man sich bei denen jetzt musikalisch umorientieren muss und die zudem ja auch zu nois-o-lution abgewandert sind.
Die ersten Lebenszeichen, die vor gut anderthalb Jahren von dem Berliner Trio verlauteten, waren bereits ganz ordentlich, in der Zwischenzeit haben sich TER HAAR aber konstant weiterentwickelt, sowohl songwriterisch, als auch, was den neuerdings gelegentlich vertretenen Gesang angeht, der hier ein klares Vorteil darstellt. Fiel die erste EP vor allem durch rhythmische Spielereien und Mathrock-artige Versiertheit ins Auge, bestechen die Songs auf „Δ“ ebenso durch Hooklines und Wiedererkennungswert. Klasse Jungs, ihr habt verstanden, worum es geht! Wenngleich auch die Musiknerds nicht zu kurz kommen. Deshalb zukünftig vorsichtshalber unter „Indie“ einsortieren, um die bessere Zugänglichkeit nicht unter den Tisch zu kehren, auch wenn das Delta-Zeichen mehr nach Mathe aussieht.
Zu Sinnbus passen TER HAAR übrigens heute besser als je zuvor! Und um den Kreis wieder zu schließen: Thom Kastning braucht hier nicht nur als Referenz herzuhalten – er durfte seine Finger abermals bei der Produktion einsetzen und außerdem ein paar Guest Vocals beisteuern.