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HARD-FI – Once upon a time in the west

Das Leben britischer Teens sieht heutzutage so aus: Hart arbeiten, rumgammeln, Schule ertragen (wahlweise schwänzen), ein lokales Fußballteam supporten, im Pub zuviel saufen – und hinter das Geheimnis kommen, wie man eine Band gründet, die genauso klingt wie GANG OF FOUR, ohne dass es jemand merkt. Die Jungs von HARD-FI scheren sich glücklicherweise einen Dreck darum, denn – mittlerweile zu Twens geworden – spielen sie nicht die Plattensammlung ihrer Eltern nach, um mit schnellem, danceable Indierock das Cover des NME zu zieren. Nach ihrem Debüt „Stars on cctv“ waren sie in UK zwar auch das ganz dicke Ding, allerdings verortete man ihre musikalische Sozialisation eher im Britrock, Reggae, wenigen CLASH-Referenzen und Soulpower. Ähnlich geht es jetzt auf Album Nummer zwei weiter, mit dem bedeutungsschwangeren Titel “Once upon a time in the west”. Nach dem Score von Spaghetti-Western skippt man vergeblich, viel mehr meint man, hier versucht sich eine Band am Erbe von ROBBIE WILLIAMS. Die Chöre im Bombast-Opener „Suburban knights“ klingen nach Stadion(-Fankurve), das folgende „I shall overcome“ kopiert stellenweise Williams’ Hit „Love supreme“, während die restlichen Songs plakative Titel wie „I close my eyes“, „We need more love“ und „Little angel“ tragen. Doch so funktioniert das Prinzip Pop: Gib den Hörern etwas Vertrautes und misch es mit etwas Frischem! Der Trick geht hier auf, denn (bei allem Kalkül) suchen HARD-FI die große Geste, den überkandidelten Song, den Mitsing-Refrain, der „Once upon a time in the west“ zwar nicht zu einem zeitlosen, dafür zu einem richtungsweisenden Pop-Album macht.