TYRED EYES – The piercing stare, the thousand lies

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TYRED EYES machen schon vor dem ersten Hören auf sich aufmerksam. „I never liked anyone and I´m afraid of people“, „Party like it´s 1939!“ oder „Death by firing squad“ sind Titel, die Interesse wecken. Musikalisch bieten die Schweden rotzigen Garagenrock mit eingängigen Refrains, mal von Martin gegröhlt, mal von Johanna fast schon zart intoniert. Krachige Gitarren, punkige Drums, schwedische und englische Texte und einfach eine mächtige Flutwelle grungigem Punkpop, die unaufhaltsam dem Hörer entgegenbricht. Politisch mit dem linken Fuß aufgestanden, beschwert sich die Band lauthals über die Zustände in Schweden, kann aber dem Alkoholkonsum durchaus etwas abgewinnen und daraus Musik machen („Snapsvisan“) und bekommt ab und zu ein unbestimmbares Fernweh in Richtung Wilder Westen („GBDG“), auch die Balladen fehlen nicht. Das Gesamtwerk wirkt grundehrlich, glaubwürdig, zu null Prozent aufgesetzt und findet im Schlusschor mit Trompete das perfekte Ende. Dazu ein Artwork irgendwo zwischen JOY DIVISION und Big Lebowski. Somit hat Schweden meinen CD-Schrank wieder einmal positiv bereichert.