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YUCCA – Seasons

Wenn man YUCCA eines sicher nicht vorwerfen kann, dann ist das Stillstand. Als ich vor acht Jahren zum ersten Mal etwas von der Band vernahm, erschien gerade ihr Debütalbum "Quick let´s beat it" (vorab gab es bereits eine EP, von der ich aber bis soeben gar nichts wusste). Das erinnerte mich an gute alte Dischord-Schule und wies auch gewisse Parallelen zu alten ROBOCOP KRAUS auf, mit denen man sich außerdem die Heimatstadt teilt. Drei Jahre später folgte mit "A different time in a different place" der zweite Longplayer, bei dem sich die Nürnberger verstärkt in Richtung Synthies orientierten und die Gitarren etwas in den Hintergrund traten. Q AND NOT U schienen aber auch hier noch durch.
Mit dem dritten Album "Make up" wagte man einen entscheidenden Schritt in Richtung Pop. Das traf zwar nicht meinen Geschmack, aber von MOTORPSYCHO gefällt mir nun mal auch nicht jedes Album, und wenn man sich stetig weiterentwickelt, riskiert man eben auch, dass einzelne Stationen nicht jedem gefallen.
Erfreulicherweise markieren YUCCA mit "Seasons" weiterhin keine Stagnation, vielmehr wirken die neuen Stücke wesentlich songorientierter als je zuvor. Hier sind weder Gitarren, noch Synthies im Vordergrund, der Fokus scheint nunmehr auf dem Stück als Ganzes zu liegen und das Verhältnis der Instrumente zueinander erscheint viel ausgewogener. In einzelnen Momenten schauen INTERPOL bzw. JOY DIVISION ("Between the lines", "Made of plastic") um die Ecke, an anderen Stellen die neuen FOALS ("Lass mich ich sein"). Als ob YUCCA mit ihrem vierten Album "erwachsener" geworden sind, was bei mehr als zehn Jahren Bandgeschichte ja auch nicht auszuschließen ist.
Schönes Album, und im Herbst folgt bereits die Tour, die von blueprint präsentiert wird!