Ich hatte mich ja bereits von dem Debütalbum der fünf Rodgauer äußerst beeindruckt gezeigt, auch wenn der Gesang dort vereinzelt noch etwas unsicher klang. Auf der vorliegenden Split EP mit JULITH KRISHUN holen sie jetzt aber zum großen Schlag aus. „A fire made of pampires“ ist ein Song in bester TRIP FONTAINE-Manier: zunächst verliert sich der Hörer in psychedelischen Gitarrenschwaden, die durch passende Synthie-Sounds unterlegt werden, bevor es REFUSED-artig losgeht. Da möchte man genauso gerne mitschreien wie damals bei den Schweden. Insbesondere der zweite Song „A breakfast made of pancakes“ hat es aber in sich. Zu Beginn wird alles mächtig übereinander geschichtet: mehrere Gitarrenlinien, Bass, Schlagzeug, ein mehrstimmiger Gesang, spacige Synthie-Sounds und Melodien sowieso ohne Ende, bevor das Stück zum Ende richtig poppig wird. Und ich meine so richtig! Summerfeeling à la PHOENIX und Co, aber das Beste: bei TRIP FONTAINE wird nichts unpassend aneinandergereiht, stattdessen wirkt alles so logisch, dass man sich fragt, warum vorher eigentlich noch keine Band auf diese Idee kam. Wer die Jungs noch nicht kennt, dem seien unbedingt auch die Live-Performances ans Herz gelegt, die mich jedes Mal wieder beeindrucken. Derzeit neben KENZARI’S MIDDLE KATA die beste Post-Hardcore-Band Deutschlands, die der inflationär gebrauchten musikalischen Beschreibung auch endlich einmal gerecht wird.
Auf Seite B gibt’s dann für alle Knüppelfans ordentlich was auf die Ohren. Die Band kommt aus Dresden und bewegt sich im gröligen Metalcore-Bereich. Technisch einwandfrei, aber mir gefällt so was ja leider nicht besonders. Da hätte ich mir lieber noch ein paar neue Songs von TRIP FONTAINE gewünscht.
Unbedingt zu erwähnen ist aber noch die chefige Aufmachung im babyblauen Vinyl und das siebgedruckte, allen Zweifel erhabene Pappcover. Sehr, sehr schick und auf 300 Stück limitiert!
9 Sterne für TRIP FONTAINE, 3 für JULITH KRISHUN und 10 für’s Artwork macht summa summarum ungefähr: