You are currently viewing VAINERZ – Silence

VAINERZ – Silence

VAINERZ bringen sie wieder nach oben, die düsteren Elektroklänge der ausgehenden Achtziger/beginnenden Neunziger. Da könnte man jetzt direkt die ganze Rezension mit Namedropping verbringen, genannt seien hier nur als Eckpunkte DEPECHE MODE, S.P.O.C.K. und CAMOUFLAGE. Clubtauglich sind VAINERZ mit „Silence“, das alles andere als leise ist und auch nicht so gehört werden sollte, allemal und das nicht nur in den vernebelten Goth/EBM-Kellern. Das geht auch in jeder Disco mit Sicherheit gut ab, denn die beiden Herren fordern gepflegt zum Tanze auf, wobei, zum Schwitzen und Zappeln trifft es vielleicht doch eher. Die Düsternis von Marios Ex-Band D.-PRESSIV klingt deutlich durch, setzt sich aber mit dem Elektropop an einen Tisch, bittet noch den EBM dazu, und nach gemeinsam durchzechter Nacht entsteht dann eben VAINERZ. Im Gegensatz zu vielen Kollegen aus diesem Genre bieten VAINERZ komplexe Songstrukturen, intelligente Breaks, treffende Lyrics und pointierten Instrumenteneinsatz. Auf „Silence“ dürfte für keinen an dieser Musikrichtung Interessierten Langeweile aufkommen, egal, ob es nun minimalistisch oder opulent, Keyboard- oder Drum-lastig zur Sache geht. Diese Band beherrscht die Bandbreite des elektronischen Untergrunds aus dem Effeff, wirft die jahrzehntelange Erfahrung in den Ring und schlägt so manchen Gegner mit Leichtigkeit in Grund und Boden. Bei VAINERZ dürften Fans von ERASURE wie auch von FRONT 242 gemeinschaftlich auf der Tanzfläche zu finden sein.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.