THE CINEMATICS – A strange education

Das schottische Quartett THE CINEMATICS hat seinen Namen sehr treffend gewählt, bietet mit „A strange education“ doch breitwandigen Gitarrenpop par exellence. Soundmäßig haben sie sich ganz den Achtzigern verschrieben. Da passt als Produzent, neben Simon Barnicott, der alte Haudegen Stephen Hague genau ins Bild. Das weckt Erinnerungen an frühe U2, ECHO & THE BUNNYMEN, THE HOUSE OF LOVE oder THE MIGHTY LEMON DROPS zu ihren unpeinlichen Glanzzeiten. Oder erinnert sich noch jemand an das Debüt von GUN? THE CINEMATICS kopieren jedoch keineswegs, sondern stehen durchaus im Jetzt. Die Gitarrenarbeit ist einfallsreich, die Rhythmusgruppe macht immer genügend Druck, und die kräftige, ungewöhnliche, weil recht tiefe Stimme von Scott Rinning tut ein übriges, um der Band genügend Eigenständigkeit zu geben. Das gesamte Album könnte man getrost im Rockpopradio spielen, und THE CINEMATICS würden dort wahrlich nicht die schlechteste Figur abgeben. Überhaupt wächst das Album durch mehrmaliges Hören. „Race to the city“ ist ein schöner Grower im frühen U2-Stil, der Titelsong, „Rise & fall“ sowie „Maybe someday“ erinnern an die EDITORS und „Alright“ steht in der Tradition von DEL AMITRI. „Break“, das an die alten, oben genannten Helden erinnernde „Sunday sun“, der in allerbester FRANZ FERDINAND-Art schön zackige Dancefloorfiller „Keep forgetting“ und das schon genannte „Maybe someday“ sind echte Hits. Die übrigen Songs fallen qualitativ kaum ab. So bleibt das etwas zu dick aufgetragene und fett verhallte „Human“ der einzige verzichtbare Song. Die CD bietet neben den zwölf Songs noch den TVT-Player mit Fotos, Musikvideoclips, Making-of-Material, Audioclips, Bonustracks etc. Klasse Debüt.