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THE HEART OF HORROR – Into my own

Was zunächst wie eine Demoaufnahme aus 4-Band-Rekorder-Zeiten klingt, wird kurz darauf zum stimmig gemischten „Oh my love“, das sich durchaus neben DEATH CAB FOR CUTIE einreihen kann. THE HEART OF HORROR klingen – natürlich – ganz anders als BLACKMAIL, die Band, in der Mathias Reetz auch tätig ist. Begonnen als Singer/Songwriter-Projekt, klingt „Into my own“, der zweite Longplayer, sehr nach Bandalbum mit starkem Hang zum melancholischen Popsong. Das, was mich schon bei BLACKMAIL störte, stört mich leider auch bei THE HEART OF HORROR: der englische Gesang mit deutlich deutschem Einschlag. Dadurch verliert so manche Pophymne wie „Bochum West“ einiges an Wirkung. Zudem fehlt es an Besonderheit und Tiefgang, neben all der zu erwähnenden Perfektion und Spielfreude. Etwas übertrieben wirken auch die Keyboard-Wände, die fast schon an MUSE gemahnen. Für Stadionrock taugt „Into my own“ einfach nicht. Das Album bietet durchaus hörbaren Indie-Pop, ohne dabei aus der Masse heraus zu stechen. Aber so mancher Song (wie etwa „All I know“) dürfte es auf die Tanzflächen der etwas ausgesuchteren Musikrichtungen schaffen. Talent zu Melodie und Produktion ist ohne Frage vorhanden, nur bleibt nicht viel mehr hängen als „ach, das ist also die andere Band vom BLACKMAIL-Sänger“. Und das ist schade. Etwas weniger abgerundete Ecken und „Into my own“ könnte sich längerfristig festsetzen. So schwebt es vorbei und wird durch die nächste CD ersetzt.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.