Bereits mit ihrem vor drei Jahren erschienenen Debütalbum konnten die JAPANDROIDS Indie-Fans und Musikkritikern gleichermaßen Tonnen an Lobeshymnen abringen. Dennoch war in der Folgezeit nicht sicher, ob es überhaupt ein zweites Album geben würde, denn zwischenzeitlich befanden sich die Kanadier Berichten zufolge in einem Kreativloch und liebäugelten sogar mit der Auflösung der Band. Glücklicherweise entschieden sie sich letztendlich doch anders und setzen ihr Erfolgsrezept aus noisigem Post-Punk, Indie und Garagenrock unbeirrt fort. „Celebration Rock“ beruft sich nicht nur beim Artwork auf seinen Vorgänger, sondern beinhaltet ebenso Lieder voller „Heys“ und „Wohoos“, voller Rotz und Melodien, voller Energie und Tatendrang. Songs wie „Fire´s highway“, „Evil´s sway“ oder „The house that heaven built“ fallen zwar einerseits durch ihre Kratzigkeit und Unangepasstheit auf, verstehen es aber zugleich, den Hörer mitzureißen und lauthals mit einstimmen zu lassen, zumal das Duo nur mit Gitarre und Schlagzeug einen dermaßen druckvollen Sound erzeugt, dass im Vergleich dagegen selbst viele Vier-Mann-Kapellen blass aussehen. Lediglich das GUN CLUB-Cover „For the love of Ivy“ mag mich nicht so recht vom Hocker hauen, doch ansonsten liefern die JAPANDROIDS hier eine rundum gelungene Scheibe ab und erweisen sich als Kanadas aktuell heißester Exporttipp.
JAPANDROIDS – Celebration Rock
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. August 2012
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.