STRAWBERRY BLONDES – Fight back

Heiliger Bimbam! Ich fürchte, die STRAWBERRY BLONDES haben soeben das Streetpunk-Album des Jahres auf den Markt geworfen. Nachdem sie bereits zu den Highlights auf der „Saints and sinners“-Compilation zählten, beweisen sie nun auf ihrer aktuellen Veröffentlichung „Fight back“, dass sie das dort gezeigte Potential auch mühelos über eine komplette Albumlänge retten können. Okay, sie klingen über weite Strecken wie eine Kopie von RANCID und lassen ein wenig Eigenständigkeit vermissen, aber wen stört das schon? Mit „Revolution radio“, „RCH Punx“ oder „Social control“ hauen die Briten einfach reihenweise Hits raus, wie man sie in dieser Qualität auf den letzten Alben von Tim Armstrong und seinen Kollegen leider nur noch selten zu hören bekam und die trotz ihres enormen Ohrwurmpotentials so dreckig und kraftvoll klingen, dass sich der gemeine Straßenpunk nicht zu schämen braucht, den Namen STRAWBERRY BLONDES auf dem Rücken seiner abgewetzten Nietenlederjacke spazieren zu tragen. Zudem sorgen die Jungs auch immer wieder für ein wenig Abwechslung, etwa wenn in „007/Rudi“ den SPECIALS gehuldigt wird oder KING DJANGO als Gastsänger in „Manners and respect“ eine Prise Dancehall-Atmosphäre versprüht. Kugelrunde Sache.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.