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STAHLBERGER – Lüt uf Fotene

Herrlich tröpfelnd schleicht sich der erste Track von „Lüt of Fotene“ (was übrigens „Leute auf Fotos“ bedeutet) in unsere Ohren, lässt sich alle Zeit, um zu wachsen, sich zu entwickeln, zu strahlen. Was gelingt. Erinnern STAHLBERGER hier noch an THE NOTWIST, meint man im folgenden „Hei zu dir“ BAP zu hören, die sich dem Schwyzerdütschen angenommen haben. Als nächstes hypnotisiert die Band die Hörenden mit Drums und Bass sowie verstörenden Keyboardlinien, wie sie in den tiefsten 80ern geboren sein könnten.
So abwechslungsreich wie diese drei ersten Songs ist STAHLBERGER, das Quintett aus der Schweiz, über die gesamte Albumlänge. Hier gibt es keine starre Hülle, die die Tracks einsperrt und ihre Entwicklung verhindern würde, nein, hier erhält jede Idee ihren Raum, ihre Chance und durch die Umsetzung dann auch die Daseinsberechtigung. Der fesselnde Sprechgesang von Manuel Stahlberger ist dann schließlich der Tropfen, der noch fehlt, um das Fass der Begeisterung zum Überlaufen zu bringen. Allerdings sollte klar betont werden, dass STAHLBERGER eine Band sind, die ohne eines der Mitglieder nicht mehr so großartig funktionieren würde, hier greift ein Rädchen ins nächste, strecken sich die Melodien hin zum Rhythmus und drehen sich um die Lyrics. Ein Gesamtkunstwerk – und ein mehr als interessantes noch dazu.

 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.