Album Nummer Sieben. Sieben Songs. Der abschließende Song heißt: „Sieben“. 777 Blood Rock? Ach ne – das war ja eine andere Band.
Auf ROTOR bin ich vor ein paar Jahren schon mal kurz aufmerksam geworden, aber irgendwie lief die Band seitdem bei mir unter dem Radar. Und dann landet da auf einmal diese Promo-CD aus dem Hause Noisolution bei mir…
Wahnsinnig viel hat sich auf den ersten Eindruck im Hause ROTOR nicht geändert, seit ich mich das letzte Mal mit der Band beschäftigt habe: Hier gibt’s soliden instrumentalen Stoner Rock auf die Ohren. Der kommt auf „Sieben“ nicht ganz so wuchtig-fuzzig und drogenvernebelt daher wie bei so manch anderen Genre-Kolleg:innen, sondern – trotz aller Genre-typischen Heaviness – eher mit Melodien der filigraneren Sorte. Nur Track 6, „Kahlschlag“ macht seinem Namen alle Ehre und fräst sich sludgig brummend durch die Gehörgänge, alles niederwalzend, was sich ihm in den Weg stellt. Überhaupt, die Songtitel: „Reibach“, „Auf Grund“, „Aller Tage Abend“, „Schabracke“, „Mäander“ – und eben „Kahlschlag“ – lassen direkt Geschichten im Kopf entstehen. Auch ganz ohne Vocals.
Bisweilen erinnern die virtuose Instrumentalisierung und das Verständnis für Rhythmus und Melodie an die Label-Kollegen von COOGANS BLUFF. Wenn man bedenkt, dass deren Drummer Charlie Paschen „Sieben“ aufgenommen und gemischt hat, ist das vielleicht auch nicht weiter verwunderlich.
So oder so gelingt es ROTOR, ein abwechslungsreiches Stück Musik abzuliefern. Groovend und massiv, aber gleichzeitig filigran. Und aller stonerrockingen Riffwiederholungsfreude zum Trotz niemals öde repetitiv, sondern eher elegant und rhythmisch vertrackt.