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ROTE AUGEN – Augenlieder

Das Wortspiel im Albumtitel zeigt schon, dass ROTE AUGEN aus Österreich gerne mit der Sprache zu spielen versuchen. Manchmal bleibt es beim Versuch, wenn es fast schon „reim dich, oder ich fress dich“ heißt, aber es gelingt durchaus auch, ein Lächeln auf den Lippen der Hörer*innen erscheinen zu lassen. Musikalisch sind sie tatsächlich das, was die Presseinfo angibt: urban retro. So könnte manche Melodie und mancher Rhythmus auch der NDW oder noch früheren Epochen entsprungen sein, dennoch merkt man der Band an, dass sie voll und ganz im Heute steht – und auch Wert darauf legt, hip zu klingen. Zeitweise wirkt „Augenlieder“ dann aber auch wieder zu beliebig und nichtssagend, wie so viel Musik, der man im Radio lauschen kann. Gut gemachte Gitarrenmusik mit teils witzigen Lyrics, die aber wiederum nicht immer über vorhersehbare Reime hinausgehen. Irgendwie habe ich die ganze Zeit über das Gefühl, dass hier mehr drin, etwas Persönlicheres möglich, weniger Gewolltes nötig gewesen wäre. Etwas mehr SPILLSBURY hätte ROTE AUGEN gut getan. „Eine nette Band“ sagt die Presseinfo. Ein nettes Album. Sage ich.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.