Man möchte „Juhu!“ schreien ob der ersten Klänge von „Scandinavia“, klingen sie doch so sehr nach den heftigen Phasen der 80er-Goth-Bewegung, so sehr nach ALIEN SEX FIEND und Konsorten, dass es nur so schallert. Dass diese Band aus Schweden kommt, muss mal wieder nicht extra erwähnt werden, wurde es hiermit aber dennoch. „Gitarren, die sich vor keinem Feedback fürchten.“ Selten so einen treffenden Satz in einer Presseinfo gelesen. Warum iTunes diese Band dann allerdings als Metal einordnet, bleibt wohl nur ihnen selbst offenbar. RA jedenfalls erschaffen im Hörerkopf Bilder von wabernden Kunstnebelmassen, Neonlicht und schemenhaften Körpern mit langen Gewändern, die sich über die Tanzfläche schieben. Drei Schritte vor und drei zurück. Die gute alte Zeit der düsteren Gitarren ist noch nicht gänzlich vergangen, erstrahlt in neuer Dunkelheit auf „Scandinavia“ mit jedem Song neu. Die Krone setzt dem Ganzen dann noch der Gesang von Simon Minó auf, der zwischen Seelenschmerz und Kraft hin und her pendelt. Da kann noch so viel die Sonne draußen scheinen und die Menschen in die Freibäder treiben, RA sorgen für die nötige Abkühlung. Großes Gitarren-Kino zwischen eben ALIEN SEX FIEND, THE GARDEN OF DELIGHT und THE ESCAPE.
RA – Scandinavia
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:11. März 2015
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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