Amy Millan gehört zu den großen kanadischen Kreativen rund um das „Arts & Crafts“-Label, ist eine „Hälfte“ der Band STARS und im Musikerkollektiv BROKEN SOCIAL SCENE. Genug Vorschusslorbeeren, um aufgeregt zu sein, ob ihr zweites Solo-Album nach dem 2006 erschienen „Honey from the tombs“ auch wieder das hält, was ein derartiger Background verspricht.
Herausgekommen ist: ein sparsam instrumentiertes, überwiegendr uhiges Album, das voll auf die Erzählkraft Millans und die bekannte wohlige Stimme setzt. Das Album ist in sich stimmig und kann es mit dem Debüt aufnehmen.
Ein Titel sticht etwas heraus: Während „I fallow you into the dark“ im Original auf DEATH CAB FOR CUTIEs Album das leiseste Stück ist, fällt Millans Interpretation etwas heraus aus dem Rahmen ihres eigenen Arrangements, denn es kommt vergleichsweise beschwingt daher. Von den Texten her passt das Cover aber hervorragend, denn an großen Themen wie Liebe, Abschied, Verlust und Aufbruch ist alles dabei; und netterweise immer unpeinlich unsentimental. Der Song „Day to day“, nur perkussiv begleitet, hat Sogkraft. Amy Millan ist dann am besten, wenn sie am wenigsten zu geben scheint.