PERRY FARRELL’S SATELLITE PARTY – Ultra payloaded

SATELLITE PARTY sind eine Band und doch nichts anderes als Perry Farrell, aka JANE’S ADDICTION, PORNO FOR PYROS und Erfinder des Lollapalooza-Festivals. Nach vierjähriger Pause also mal wieder ein Bandprojekt. Auf „Ultra payloaded“ versammelt Mr. Farrell illustre Gäste wie Flea und John Frusciante von den RED HOT CHILI PEPPERS, das britische Produzenten-Duo Hybrid, Gitarrist Peter DiStefano, der schon bei PORNO FOR PYROS mitmischte, Peter Hook (Ex-NEW ORDER), THE THIEVERY CORPORATION, Fergie, Sängerin der BLACK EYED PEAS, den Filmkomponisten Harry Gregson-Williams, ein dreißigköpfiges Orchester, sowie JIM MORRISON himself in Form eines bisher unveröffentlichten Soundfiles. Das nennt man wohl klotzen. Doch wie so oft kommt kein Gourmet-Essen heraus, wenn man viele und vor allem zu viele verschiedene Gewürze benutzt. Der Opener „Wish upon a dog star“ mundet noch richtig gut und wird sicherlich längst in den Alternative-Discos rauf und runter laufen. Doch Perry will auf vielen Hochzeiten tanzen. So gibt es knackige Funkrhythmen und Mädelchöre in „Only love, let’s celebrate“, das auch locker clubtauglich ist und Anleihen bei HARD-FI („Hard life easy“) hat. Doch schon mit Song Nummer vier („Kinky“) verlässt Perry die klare, knackige Linie und gleitet langsam in die Überproduktion ab, wenngleich dieser Song, so verschwurbelt er auch klingen mag, noch durchaus tanzbar ist. Dann wird’s jedoch erst psychedelisch, mit Programming und Streichern („The solutionists“), im wahrsten Sinne des Wortes „Awesome“, weil einfach nur schwülstig, und bombastisch, mit fiesem Gitarrengeniedel („Mr. Sunshine“). Ein Hard-Rock-Brett darf natürlich nicht fehlen („Instant rains“), doch irgendwie ist die Luft raus, die Konzentration dahin. Schade, denn welches Potential der gute Mr Farrell hat, ist immer wieder zu erahnen. Weniger wäre jedoch mehr gewesen. Ein Fall für Rick Rubin?