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MINUSMEN – Raging fire please

Was ist knochiger Noiserock in Leichtbauweise? Steht jedenfalls auf dem Etikett der Schublade, in der MINUSMEN sich sehen. Ansonsten fallen im Info noch die Begriffe Breitwandsound, Wüstenschweiß, Blues sowie die Bands MOTORPSYCHO, TRAIL OF DEAD und DINOSAUR JR. Die Schnittmenge ist durchaus nicht leicht ermitteln und tatsächlich werden hier wohl eher die Lieblingsbands genannt als die Einflüsse. Oder man leidet, wie viele andere Bands auch, an einer falschen Selbstwahrnehmung. Das ist jedoch gar nicht als Kritik gemeint, sondern nur eine Anmerkung.
Stehen bleiben kann meinetwegen MOTORPSYCHO (die alten Sachen), Wüstenrock und Noise nur für den Fall, dass man damit die Musik meint, die Guido Lucas gegen Ende der Neunziger auf seinem Label bluNoise veröffentlichte (BLACKMAIL, SCUMBUCKET, …) und bluNoise eine ungewohnte Aufmerksamkeit bescherte. Gelegentlich höre ich hier auch noch BRAZEN raus, falls die noch jemand kennt.
MINUSMEN kommen aus Köln, agieren als Trio und machen, seien wir mal ehrlich, Alternative Rock mit Wüstenrock-Einflüssen, vielen Jam-PAssagen und stellenweise schön arrangierten Melodien. Gleichzeitig hat man das Gefühl, dass die musikalische Zeitmaschine hier seit zehn Jahren still gestanden hat. Wer der Entwicklung der Musik im Allgemeinen und von BLACKMAIL und SCUMBUCKET im Speziellen nachtrauert, sollte sich „Raging fire please“ mal anhören.