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ARMS AND SLEEPERS – Black paris 86

Momentchen mal, ein neues hiesiges Label, das als erstes Release Chris Leos VAGUE ANGELS raushaut und als zweite Veröffentlichung eine Band namens ARMS AND SLEEPERS, die kurze Zeit später BIRTHMARK, die neue Band von Nate Kinsella (JOAN OF ARC, OWEN, etc.) supporten darf? Expect Candy sollte man im Auge behalten, haben nämlich auch ’ne schöne Homepage am Start.
Genauso sollte man aber auch ebendieser Band Beachtung schenken, die sich spätestens beim zweiten Blick von dem Gros der Postrock-Bands abhebt. Positiv, wohlgemerkt! Denn wenn die Herangehensweise von ARMS AND SLEEPERS auch vielen anderen Bands ihres Genres ähneln mag, man nie so recht erkennen kann, ob die Instrumente jetzt analoger oder digitaler Natur sind, vereinen sie neben TORTOISE-Einflüssen (als Mitbegründer des Postrock) auch eine Menge anderer Stile in ihrem Kosmos. Angefangen beim Trip-Hop, fortgesetzt beim Jazz und Ambient und bei Electronica noch längst nicht zu Ende, zeichnet sich das Debüt-Album des Duos aus Massachusetts durch eine ungeheure Eigenständigkeit und Homogenität aus, die ihresgleichen sucht. Der Begriff "Kopfkino" mag manchem Hörer sicherlich in den Sinn kommen, wenn er ARMS AND SLEEPERS lauscht, und ganz so falsch liegt er damit auch nicht, wenn man die visuelle Unterstützung auf den Konzerten beachtet. Womit die Ähnlichkeit zu SIGUR RÓS natürlich auch nicht von der Hand zu weisen wäre, gerade wenn man an ihre "Heima"-DVDs denkt. Bisweilen ertönen in den Klangwelten von ARMS AND SLEEPERS auch traumhafte Gesänge, nicht selten ein treibendes Schlagzeug, am interessantesten ist jedoch vielleicht die Bemerkung, dass die Band gegründet wurde, um die Musik festzuhalten, die entstand, als ein Mann in einem Krankenhaus verstarb und dabei in seinen Händen einen Kassettenrekorder mit Gospelmusik hielt, die sich mit den Klängen einer Jazzband am Ende der Straße mischte. Auch wenn diese Geschichte möglicherweise zu schön ist, um wahr zu sein. Am Ende bleibt schließlich immer die Musik!