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OGMH – Die or die

 

Okay, die Auswahlmöglichkeiten, die uns OGMH mit ihrem EP-Titel lassen, sind dann doch eher eingeschränkt. Stirb oder stirb. Tja, nun. Bevor ihr euch für eine der beiden Möglichkeiten entscheidet, möchte ich euch aber empfehlen, die (leider nur) fünf Tracks der Schweizer anzuhören. Klingen sie doch so herrlich nach dem New Wave der Achtziger, pendeln zwischen WALL OF VOODOO, THE HUMAN LEAGUE und ULTRAVOX, bieten darüber hinaus aber genügend Türen an, durch die sich zu gehen lohnt, um auch ein paar neue, eben OGMH-mäßige, Einflüsse in das eigene Leben zu lassen. Beeinflussen lassen sich OMGH merklich auch von der Gothic/Darkwave-Fraktion, ziehen sich hier Ideen und Gedanken heraus, die sie dann in ihre eigenen Songs strömen lassen, um neue Kleinode zu erschaffen.
Sicherlich, besonders lebensfroh ist „Die or die“ nicht ausgelegt, aber dennoch eine melancholiegeschwängerte EP, die abwechslungsreich, mal zart schluchzend, mal laut brüllend in eure Gehörgänge dringt. Die Dramaturgie der fünf Songs sieht vor, dass der emotionale Höhepunkt mit dem abschließenden Titeltrack erreicht wird, hier reißen uns OGMH hinab in die herbstlich-grauen Gefilde unserer Seele. Nicht ganz so verstörend-endgültig wie NINE INCH NAILS‘ Abschluss von „The downward spiral“ („Hurt“…), aber dennoch ein sehr dunkler Ort, an den die Schweizer uns zum Schluss verbringen. Und trotzdem einer, an dem man sich als Freund der düstereren Musikstile mehr als wohlfühlen kann.
„Die or die“? Nö, lieber noch ein bisschen leben und dabei OGMH hören.

 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.