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MOZES AND THE FIRSTBORN – s/t

Mein werter Kollege Christian Müller fand ja schon lobende Worte über die „I got skills“-EP der niederländischen Senkrechtstarter. Das selbstbetitelte Debüt von MOZES AND THE FIRSTBORN macht genau da weiter, wo die EP aufgehört hat. Schluffiger, spröder Garagenrock, der gerne auch mal den Blues oder den Folk zitiert. Neben dem gewohnten Rockband-Besteck gibt es hier auch mal eine Orgel oder ein Akkordeon. Dabei steht die Musik immer schön knietief entweder in den Sechzigern oder in den Siebzigern. Die alten STONES luschern auch mal um die Ecke („Gimme some“). Interessant ist vor allem, dass sehr oft eine Akustikgitarre als Rhythmusgitarre eingesetzt wird. Trotzdem ist man, sieht man mal von „Skinny girl“ und „Down with the band“ ab, weit weg vom Folk. Auch das extrem langsame und lässige „Heaven“ kann man noch irgendwo zwischen Folk und Blues verorten, wäre da nicht eine frippige Noisegitarre, die den Mittelteil genüsslich in kleine Scheite zersägt. „Seasons“ und „Time´s a headache“ könnten durchaus auch auf ein BLACK KEYS-Album passen. Der Rest tummelt sich ungezwungen im Garagenrockland, bleibt aber immer schön schluffig. Der Kneipenhit „I got skills“ ist natürlich auch an Bord, bleibt musikalisch aber eher die Ausnahme. Das Ende der Party bereitet dann im wahrsten Sinne des Titels „Party crasher“, das tatsächlich die einst von OASIS so perfekt beherrschte Kunst des behäbig Vor-sich-hin-wälzens erreicht. Obwohl unendlich viele Retro-Bausteine im Sound von MOZES AND THE FIRSTBORN zu finden sind, ist das Ergebnis sehr eigen und erfrischend schubladenfeindlich. Diesen Jungs nimmt man ihre Songs und ihre Attitüde vorbehaltlos ab.