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HIDALGO – I want a girlfriend

Meine persönliche Lieblingsband auf Tapete Records veröffentlicht ihr zweites Album: HIDALGO! Die Band aus Nürnberg um Sängerin Betty Mugler, die vor drei Jahren mit „Sing guitar sing“ eines der meist verkannten Debütalben hervorbrachte, das man mittlerweile zu Unrecht in Second Hand Shops oder reduziert in großen Plattenläden findet. Zu Unrecht, weil „Sing guitar sing“ auf wunderbare Weise tolle Melodien mit zartem, leicht BJÖRK-beeinflussten Gesang und erstklassigem Songwriting verbindet.
Drei Jahre später also der Nachfolger und bei mir die gespannte Erwartung, verknüpft mit der Hoffnung auf den schon längst verdienten Durchbruch der Band. Doch leider zählt „I want a girlfriend“ zu meinen Enttäuschungen des Jahres. Das Album ist sicher nicht schlecht, aber meine Erwartungen waren nun mal sehr hoch, da die Messlatte mit dem Debüt bereits sehr weit oben lag. Auch wenn „I want a grilfriend“ auf den ersten Blick keine allzu großen Veränderungen aufweist, fällt bei näherer Betrachtung auf, dass Hits wie „Queen of my heart“, „Tomorrow“ und das Überstück „Rhubarb“ auch nach mehrmaligem Hören einfach nirgends zu finden sind. Stattdessen bewegt sich der Großteil der Songs auf dem Niveau der ehemals mittelmäßigeren Stücke, die einstmalige Melancholie bleibt zumeist außen vor, und neue Ideen wollen irgendwie nicht so recht zünden. „Slave day“ erinnert an eine schlechtere Version von „You and i“ und Bettys Versuch, bei „Sort of privacy“ wie PJ HARVEY zu klingen, misslingt leider ziemlich. Insgesamt natürlich immer noch meilenweit besser als der meiste andere deutsche Indie-Pop, aber früher war irgendwie trotzdem alles besser. Leider…