STEFKOVIC VAN INTERESSE – In the fields

Ein Rascheln, Stille und plötzlich: mit großen, tiefen und nachhallenden Schritten kommt die Dämmerung. Ein Stahlrohr in einem abgelegenen Haus, die tausendfache Verstärkung eines langsam schlagenden Herzens? Dann schleicht sich ein weiteres Geräusch heran: Wassertropfen? Die Schläge bleiben. Und synchronisieren sich langsam mit dem eigenen Puls.
Das Gebiet der Field Recordings ist ein anhaltender Zustand des Unbekannten und die unentbehrliche Anregung der Fantasie: was hat man eben gehört? Schließt man die Augen, wo befindet man sich? Gibt es dort Sonnenschein? Ist es trocken oder nass, weht Wind?
Es gibt viele Fragen aber wenig Antworten. Vor allem gibt es eines: viele Vorstellungen und keine Gewissheit. Mit den Ursprüngen bereits Ende des 19. Jahrhunderts stilisieren sich die Aufnahmen von Natur- und Weltgeräuschen immer mehr als Stilmittel der Musik der anderen Art.
Der Leipziger Künstler STEFKOVIC VAN INTERESSE versucht selbst, die Antwort auf viele Fragen zu finden. Wichtig ist vor allem eines: was hat die Welt überhaupt zu bieten und was kann man mit den unberührten, jungfräulichen Momentaufnahmen anstellen, um sie hörbar und um Effekte erweitert greifbar zu machen? Mit seinem Debüt „In the fields“, versucht er dabei, dieser Frage nachzukommen und schickt den Hörer in tiefe Schluchten. Field Recorder Nicolas Rossi gibt ihm dabei Futter. Aufgenommen an den unterschiedlichsten Plätzen der Welt, erkennt man das Geräusch der Natur vor allem durch seine schwarze Stille und kalte Tiefe. Bedrückend, aber klar formuliert sich ein Bild fernab der Zivilisation. Selbstverständlich ist das keine Musik zum Verweilen, vielmehr ist sie ein aktives Erleben von Klangwelten außerhalb der Komfort-Zone.