Die Kanadier von MIA MOTH sind von Anfang an eines: seltsam. Verschroben, verrückt, vertrackt und welche Worte mit ver- einem auch immer einfallen mögen. KATE BUSH versucht sich im Noise. Ach, ich weiß ja auch nicht. Auf jeden Fall ist das, was auf „Eponymous“ erklingt, mehr als interessant. Denn das Duo wechselt so oft den Musikstil, die Stimmung wie andere Leute – hoffentlich – ihre Unterhosen. Kara Fraser singt sich in Ekstase und reißt den Hörer mit in sie hinein und hat einen spätestens bei „Blow“ gepackt. Mit „Bombs“ folgt dann ein Stück der EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN gemeinsam mit JAZZKANTINE und einer Souldiva. Wie man vielleicht schon jetzt merkt, sind die Songs (mit Ausnahme des abschließenden „Piece“) alphabetisch angeordnet, muss einem ja auch erst einmal auffallen. Die größtenteils sehr bass- und drumlastigen Stücke des Albums breiten sich stetig vom Kopf her im Körper aus, schütteln ihn durch und lassen ihn dann erschöpft und nachdenklich zurück. Glücklicherweise sagt Sängerin Kara selbst, dass ihre Einflüsse von überall her kommen. Es wäre auch viel zu schwer, sie alle aufzuzählen, das würde dann wohl eher ein Wikipedia-Artikel. 15 Songs, zwischen zwei und vier Minuten lang, die einen fordern, überfordern, mitreißen, stehen lassen, verwöhnen und verprügeln. Einfach mit den Gefühlen spielen. Wie das wohl erst live klingt? Die Kanadier sind gerade in Deutschland unterwegs. Wer also gerne ins Gefühlschaos gestürzt werden möchte, der sollte hier zugreifen – oder sich ein Konzert antun.
MIA MOTH – Eponymous
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:20. Oktober 2013
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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