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KRISTOFFER & THE HARBOUR HEADS – HANDS

„I need fire and water.” Nach Gezwitscher und Getümmel wird es mir sofort klar: Ist Pop. Ist Folk. Kristoffer sammelt seine Crew zusammen und macht sich auf einen langweiligen Weg durch sein Album mit eigenem und gewöhnlichem Klangaufbau. Ein Hauch psychedelisch und sehr einfach gehalten, sodass es Musik bleibt und nicht mehr werden will, kann, darf, soll oder muss. Das Schlagzeug wird Schlagwerk, aus Kick wird Pauke.
Manchmal finde ich, dass vieles passt, aber dann auch ins Belanglose kippt. Dann wieder vermisse ich so etwas wie Emo, Hippie oder etwas weniger plakativ die Seele in der Musik. Ich höre sogar Orgel oder Glockenspiel, die die Bassläufe eher verletzen als ihnen Gutes zuzutragen.
„Face to the voice“ ist eingängig, durch den Beat aber verschluckt und zur Ballade vergangen. Es verliert in der konventionellen Bridge. Es ist fröhlich locker, aber orchestral und dadurch drückend und nicht groovend: „I ain`t got the power to say no”, singt er.
Bei dem Chorus von „One two minutes“ entwickeln sie ein Exempel, das in dieser Belanglosigkeit angekommen ist. Auch laufen hier die Drums im Nebenklang herbei und vorbei.
Familiär mit Babygeschnatter folgt der nächste Schritt: „My friends they left me without a single good bye” und ich lasse mir eine Erinnerung aufdrängen, die der Intonation der Stimme eines singenden Surfers und Singer-Songwriters durchaus nahe kommt. „Good night and see you, uuh, ooh,” singt er dann, bevor er im folgenden Lied summend einsteigt.
Je weiter ich durch das Album gehe, je mehr erkenne ich die Instrumentierung einer Gruppe, die einen Singer/Songwriter supportet und sich an Indie-Folk richtet. Zu dem gewöhnlichen Klangaufbau gesellt sich auch das. „I got a date machine and candles for two”, singt er. Ein schneller Fulltime-Beat und ein Klavier hoppelt mit. Der Drummer kann aufwachen, ehe der Sänger und das Klavier etwas erzählen, was ich teils als Seele bezeichnen kann: „Salute the mute“ ist gemütlich, mehrstimmig und passend zur Jahreszeit.
In der achten Nummer, die anders ist, tritt der schöne Basseinsatz hervor, aber immer wenn alle zusammenspielen, finde ich, kippt es. Hier bleibt der Bass aber gut, wenn doch, wie oben schon erwähnt, die Orgel nicht auch noch wäre.
Höre Nr. 9: Das können sie, die Göteborger. Und wagen einen Hit in ihrer Spur mit einer super Hihat, die im Leben steht.
Es ist nett, vielleicht etwas weniger als das.