Männer-Liebschaften. Schnelle Autos zum Beispiel. Wie ein MASERATI. Der ist nicht nur schnell, der sieht auch noch gut aus. Und er hat einen sehr wohlklingenden Namen. Seit sieben Jahren gibt es MASERATI auch als Band. Die hat schon eine ganze Reihe Singles und EPs veröffentlicht. Nun endlich hat es mit „Inventions for the new season“ das erste vollständige Album ans Licht der Welt geschafft.
In Amerika veröffentlichen sie ihre Sachen auf dem Label, auf dem das auch Bands wie MONO oder EXPLOSIONS IN THE SKY tun, auf Tour sind sie zur Zeit mit OSTINATO, und wie Genannte machen auch MASERATI Instrumental-Musik, instrumentalen Rock um genauer zu sein, dem ich hier kein „Post“ vornanstellen möchte. Damit haben sie wenig zu tun. Eher schon halten sie es mit den alten Helden PINK FLOYD oder KING CRIMSON. Und wenn ich eingangs von Liebschaften sprach, so will ich an dieser Stelle das enge Verhältnis der Gitarristen zu ihren Delay-Pedalen erwähnen. Kaum ein Song, der nebst allerhand anderer psychedelischer Spielereien ohne diesen Effekt auskäme, mit ihm schaffen sie diese hynotischen Schleifen, aus denen ihre Songs bestehen, die mal locker mal zäh vor sich hinfließen. Die Stukturen sind stets recht simpel gehalten, die Musik lebt von der Wiederholung, dem Fluss, der Dynamik, dazu haben sie eine Rhythmus-Gruppe, die es versteht, die Spannungsbögen aufrecht zu halten, ohne dass man allzu schnell gelangweilt ist.
Dennoch sind die besten Momente der Band diejenigen, in denen der Nebel etwas dünner ist und die Band etwas flotter und transparenter klingt, wie in dem hitverdächtigen „This is a sight we had…“ oder im zentralen Stück des Albums „Show me the season“. Davon hätte ich mir etwas mehr gewünscht, aber das ist eigentlich auch schon alles, was es hier zu meckern gibt.