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MAFFAI – Zen

Ja, verdammt nochmal, ja! Zwischen all den relativ nichtssagenden Alben, die mich in letzter Zeit zum Rezensieren erreichten, gibt es sie dann eben doch: Die, die ans Herz und ins Hirn gehen. Dazu gehören fraglos MAFFAI mit „Zen“. Irgendwie Punk und irgendwie nicht, irgendwie Indie-Rock und irgendwie nicht, irgendwie zart und dann wieder mit der Faust voraus. Hinzu kommen deutsche Texte mit Bedeutung und Strahlkraft, mal TURBOSTAAT, mal EL*KE (zu guten Zeiten), zum Mitschwingen, Mitschwitzen und Mitleiden. Dieses Album liegt „in den Armen […] und in den Ohren“ („Kinnanknie“). Hier wird keine Welle mitgeritten, hier wird das eigene Ding durchgezogen, ohne Rücksicht auf Verluste und Reibung – oder Reibungsverluste. Ich gebe der Presseinfo recht, hier hält man einen künftigen Klassiker in Händen, das ist auch meine Meinung. Selbst Pop nutzen MAFFAI für Aussage und Kraft, ohne dabei auch nur im entferntesten peinlich zu wirken. Das hier geht tief, und höchstens die aufsteigenden Luftblasen zeugen davon, dass es auch eine Oberfläche gibt, die ist der Band aber ziemlich egal, das hier geht tief. Kurze Frage: Warum läuft das eigentlich nicht ständig im Radio? „Die Kultur, von der du sprichst, besteht aus Missgunst und Hass – Du machst einen Hitlergruß und dich dabei nass!“ („Tunnelblick“)

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.