You are currently viewing KEELE – Gut und dir

KEELE – Gut und dir

Hui. Huiuiui. Na, bitte, es geht doch. Und zwar brutal nach vorne. KEELE überzeugen, wie es schon lange keiner Band mehr gelungen ist, die im wabernden Umfeld „Hamburger Schule“ und ähnlichem groß zu werden versucht. Das liegt nicht nur an den krachenden Gitarren, die sich flächendeckend über – wie es zunächst scheint – alles legen, oder den nicht weniger krachenden Drums, auch sind nicht allein die virtuosen Songideen verantwortlich, nein, vielmehr ist es ein Konglomerat aus allem plus sehr eindeutig vorgetragenen, großartigen Lyrics, die endlich wieder an die Intelligenz glauben lassen. KEELE dürfen sich durchaus mit den ganz großen Namen der deutschsprachigen Szene messen, ohne dabei ins Hintertreffen geraten zu müssen. HERRENMAGAZIN fallen einem da ein, aber sogar der Heldenstatus von MUFF POTTER darf hier bemüht werden. Apropos bemüht, bemüht klingt auf „Gut und dir“ gar nichts, vielmehr absolut organisch, lebendig und nach mehr. Da kann man Rookie nur beglückwünschen, bei dieser Band zugegriffen zu haben, denn von ihr ist mit großer Sicherheit noch eine ganze Menge zu erwarten. Allerdings kann man sich auch erstmal mit diesem sehr gelungenen Album zufrieden geben, ohne leiden zu müssen. Ganz im Gegenteil. In leichter Abwandlung des Albumtitels: „Gut seid ihr.“ Meine Meinung. Wer nicht viel Zeit investieren möchte, dem sei als Anspieltipp „Geister“ anempfohlen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.