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KAMIKAZE KINGS – Royal renegates

Mal im Ernst, Freunde: Zwei übertrieben lässig posierende Brüder, die sich offenbar zur Rockmusik berufen fühlen und mit Songtiteln wie „Rock´n´Roll sacrilege“, „Heavy on my heart“, „Live to rock“ oder „Steel on steel“ um sich werfen – das funktioniert vielleicht als Abendshow in Las Vegas, aber nicht in einer Szene, die seit Jahrzehnten selbstbewusst ihr eigenes Szene-Biotop kultiviert. Insofern bin ich mir auch nicht sicher, ob ich weinen oder lachen soll, wenn die KAMIKAZE KINGS auf „Royal renegades“ Klischeekeulen schwingend vom eng anliegenden Leder ziehen. Mein Gemütszustand wechselt zwischen Belustigung und Langeweile, und es drängt sich spätestens beim Durchblättern des Booklets die Frage auf, ob ich es nicht doch mit einer Satire-Band zu tun habe, die einfach eine gelungene Persiflage abliefert. Entsprechend irritiert bin ich, als zwischen all den unspektakulären Hard´n´Heavy-Nummern und ausgelutschten Power Metal-Stücken plötzlich eine lupenreine Death Metal-Bombe aus den Boxen ballert. Im krassen Gegensatz dazu steht allerdings die deutschsprachige Klavierballade (!) „Ungebrochen“, die nicht nur in ihrem eigenen Pathos ersäuft, sondern das stilistische Chaos perfekt macht. Puh…

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.

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