BRDigung – Tot aber lebendig

Oha, hartes Wortspiel! BRDigung spielen, wie es der Name bereits vermuten lässt, sehr rockigen Deutschpunk mit Metal-Einflüssen, die vor allem in der, nun ja, nennen wir es mal „exzentrischen“ Leadgitarre hervorstechen. Denkt man sich die übertriebenen Solo-Läufe allerdings weg, könnte man die Jungs aus Nordrhein-Westfalen sehr gut mit Bands wie DRITTE WAHL, (frühen) ZAUNPFAHL oder BETONTOD in eine Schublade stecken. Auffällig ist dabei, dass das Album neben sozialkritischen und nachdenklichen Texten eine ziemlich düstere und beklemmende Grundstimmung vermittelt: Immer wieder geht es um Tod, Hoffung und existentielle Fragen, wobei sich BRDigung für meinen Geschmack hin und wieder ein Stück zu weit im Pathos verlieren. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Eintönigkeit des Albums, denn abgesehen von dem eher ruhigen, leicht Gothic-beeinflussten Stück „Verlorene Hoffnung“ ähneln sich die Lieder auf „Tot aber lebendig“ doch ziemlich stark, was angesichts einer Album-Gesamtspielzeit von mehr als einer Dreiviertelstunde ziemlich ermüdend wirken kann. Abgesehen davon zeigen BRDigung jedoch vielversprechende Ansätze und haben mit „Nichts dazu gelernt“ und „Zeitgeist der Angst“ mindestens zwei kleine Hits im Gepäck. Einfach mal antesten, sofern ihr mit den oben genannten Referenzen etwas anfangen könnt.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.